Kaum hat die Fastenzeit angefangen ist Detox wieder in aller Munde. Du wirst aufgerufen, deinen Körper zu entgiften, zu entschlacken, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Die verschiedensten Arten von Detox werden dir vorgeschlagen. Wofür sollst du dich jetzt entscheiden? Muss es wirklich das reine Fasten sein oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten?
Was ist detoxen?
Internet und Printmedien sind wieder voll von Detoxen & Co. Was bedeutet eigentlich Detox? Wörtlich übersetzt heißt es Entgiftung. Diese Entgiftung von bestimmten Stoffen, die sich im Körper angehäuft haben, erreichst du, wenn du bestimmte Lebensmittel bzw. Inhaltsstoffe meidest.
Du kannst aber auch auf andere Dinge wie zum Beispiel auf einen übermäßigen Konsum von Social Media oder aufs Fernsehen verzichten. Das ist dann eher ein geistiger Detox.
Die strengste Form ist das Fasten. Hier lässt du alle festen Nahrungsbestandteile weg. Du trinkst lediglich Gemüsebrühe und ein Glas Saft am Tag. Eine weniger strenge Alternative ist eine Saftkur.
Unser Körper ist tagtäglich mit verschiedensten Schadstoffen konfrontiert: Medikamente, Rauchen, Alkohol, Umweltgifte oder eine einseitige Ernährung. Für diese ganzen Schadstoffe hat der Körper ein gut funktionierendes System aus verschiedensten Organen. Aber wenn wir uns schlecht ernähren oder zu viele Gifte aufnehmen, dann ist es nicht schlecht, wenn wir dem Körper ab und zu eine Unterstützung anbieten.
Die Entgiftungsorgane des Körpers
Schauen wir uns doch mal die einzelnen Entgiftungsorgane des Körpers an.
Die Leber
Unser wichtigstes Entgiftungsorgan ist die Leber. Sie reinigt das Blut von den Schadstoffen. Das heißt, sie wandelt die Giftstoffe um. Diese werden dann über den Darm und die Nieren ausgeleitet. Unterstützen kannst du die Leber, indem du verstärkt Bitterstoffe isst.
Bitterstoffe sind in verschiedenen Gemüsearten enthalten, wie zum Beispiel im
- Zuckerhut
- Endiviensalat
- Chicorée
- Radicchio
Aber auch Wildkräuter enthalten Bitterstoffe. Besonders reich sind:
- Mariendistel
- Wermutkraut
- Tausendgüldenkraut
- Andornkraut
- Löwenzahnwurzel
- Enzianwurzel
- Beifußkraut
- Schafgarbe
- Galgant
- Engelwurz
Weiter kannst du deine Leber unterstützen, indem du eine zeitlang wenig Fett isst und wenig oder gar keinen Alkohol trinkst.
Der Darm
Das nächste wichtige Entgiftungsorgan ist der Darm. Ihn kannst du durch eine wunderbare ayurvedischen Anwendung unterstützen: eine Bauchmassage mit Sesamöl – immer im Uhrzeigersinn. Das bringt den Darm so richtig auf Vordermann und ist äußerst wohltuend. Besonders angenehm, wenn das Öl ein wenig warm ist.
Günstig sind natürlich auch Essenspausen. Aber das gilt nicht nur während der Detox-Phase, sondern im Prinzip das ganze Jahr über.
Weitere Unterstützungsfaktoren für den Darm sind kleine Essensportionen und ausreichend Bewegung.
Die Niere
Die Niere ist ein weiteres Entgiftungsorgan. Ihre Arbeitsweise kannst du dir wie eine Autowaschanlage vorstellen. Das Blut wird ständig durch die Niere durchgeleitet und wie ein Filter sondert sie die Giftstoffe ab und schafft sie aus dem Körper raus.
Du hilfst deiner Niere, wenn du viel trinkst und wenn du entwässernde Heilkräuter isst bzw. trinkst, wie zum Beispiel
- Brennessel
- Goldrutenkraut
- Birkenblätter
- Wacholderbeeren
- Liebstöckel
- Petersilie
- Schachtelhalm
- Majoran
- Giersch
- Hauhechel
- Wiesenkerbel
Die Lunge
Mit jedem Atemzug atmest du Gifte aus und unterstützt zusätzlich den Darm. Je tiefer du atmest, desto besser massierst du die Verdauungsorgane. Somit ist eigentlich jeder Atemzug ein Entgiftungsvorgang.
Die Haut
Wenn wir schwitzen, leitet die Haut Schadstoffe aus dem Körper. Du kannst den Vorgang anregen, indem du dich bewegst oder in die Sauna gehst.
Die Lymphe
Diese Wildkräuter sorgen für einen guten Lymphfluss:
- Löwenzahnwurzeln
- Steinklee
- Walnussblätter
- Blütenblätter der Ringelblume
Warum möchtest du detoxen oder fasten?
Wenn Du detoxen möchtest, dann überleg dir zuerst einmal dein WARUM. Was ist dein Ziel?
- Bist du abgeschlagen und energielos?
- Fühlst du dich oft träge?
- Bist du ständig müde?
- Hast du häufiger Erkältungen?
- Möchtest du einen Neuanfang?
- Willst du dich leichter fühlen, unbeschwerter?
- Möchtest du deine Konzentration mal auf etwas anderes legen?
In diesen Fällen kann detoxen wirklich sinnvoll sein.
Aber wenn du abnehmen möchtest, bringt dir detoxen gar nichts. Egal, ob du fastest oder eine leichtere Form des Detox wählst. Du verlierst zwar Gewicht, aber das ist lediglich Wasser und du nimmst es danach schnell wieder zu. Was du natürlich machen kannst, wenn du langfristig Gewicht verlieren möchtest: Eine Detoxperiode an den Anfang setzen. Dann hast du schon mal ein kleinen motivierenden Anfangserfolg und es fällt dir leichter, dein Essen in Richtung einer gesünderen Nahrungsauswahl umzustellen.
Extreme Fastenkuren, die zwei bis drei Wochen dauern, haben einen großen Nachteil. Der Grundumsatz sinkt wie bei einer Crash Diät soweit ab, dass du danach dann extrem wieder zunimmst. Der Jojo-Effekt läßt grüßen.
Detox-Variationen
Detoxen kannst du sehr gut zu Hause, entweder alleine oder du suchst dir eine Gruppe. Im Internet tummeln sich ja verschiedene Detox-Gruppen, denen du dich anschließen kannst und es macht einfach mehr Spaß, wenn du nicht alleine bist.
Du hast mehrere Möglichkeiten:
- Verzicht auf bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel
Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol, alle tierische Produkte oder nur Milchprodukte, gekochte Speisen - Ayurveda-Detox mit Kitchari
- Basenfasten
- Verzicht auf Zigaretten, Zigarren & Co
- Einschränkung oder gar Verzicht auf Fernsehkonsum oder soziale Medien (mentaler Detox)
Du könntest dir zum Beispiel ein Zeitlimit setzen, wie lange du täglich mit deinem Smartphone verbringst.
Das Begleitprogramm
Was auf jeden Fall sinnvoll ist: Ändere nicht nur an deiner Nahrung etwas, sondern nimm auch ein bisschen Abstand vom Alltag. Zieh dich ein wenig zurück. Höre auf deinen Körper und komme zur Ruhe. So wirkt das Detoxen ganzheitlich.
Heilfasten nur unter Anleitung
Was du nicht alleine machen solltest, es sei denn du bist sehr erfahren, sind reine Fastenkuren also die typische Heilfastenkur, bei der du am Mittag nur eine Gemüsebrühe trinkst und am Abend ein Glas Saft. Es ist schon möglich, so eine Kur zu Hause zu machen, aber du brauchst viel Erfahrung oder die Unterstützung durch eine Fastengruppe.
Was du auch auf jeden Fall beachten musst: Du brauchst eine Vorfastenzeit, in der sich dein Körper schon drauf einstellt. Noch wichtiger ist eine langsame Aufbauphase nach dem Fasten. Wenn du nämlich zu schnell zu viel feste Nahrung wieder zu dir nimmst, kann es zum Kreislaufkollaps kommen. Erfahrene Fastengruppen sind deshalb sehr sinnvoll und hilfreich.
Schön ist natürlich, wenn du dir eine Auszeit nimmst und wegfährst, um die Kur in einem Hotel oder Kurheim durchzuführen. Dann hast du auch gleichzeitig Unterstützung. Oft bieten diese Einrichtungen Wandern, Yoga oder hat sonstige Bewegung an.
Welche Erfahrung hast du mit Detox oder Fastenkuren?
In diesem Artikel erfährst du alles rund um die entwässernde Brennnessel: https://essen-einfach-anders.de/die-brennende-nessel/
Wenn du ayurvedisch detoxen möchtest, kann ich dir das Buch „Easy Detox mit Ayurveda“ von Dana Schwandt empfehlen*:
https://ichgold.de/easydetox/
* Das ist eine Empfehlung aus reiner Überzeugung, keine Werbung. Dafür erhalte ich keinen Werbebeitrag. 🙂