Bei einem näheren Blick auf die Schafgarbe erkennst du ganz fein gefiederte Blättchen, die, wenn du sie ein wenig in Form biegst, an Augenbrauen erinnern. Somit hast du schon ein eindeutiges Merkmal, um diese mächtige Heilpflanze zu bestimmen. Ihr lateinischer Name „Achillea millefolia“ weist auf Achill hin. Das war der mit der Achillesferse. Seine Mutter Thetis tauchte ihn in den Fluss Styx, um ihn unverwundbar zu machen. Jedoch kam das Wunderwasser nicht an die Ferse, weil Thetis ihn daran festhielt. Deshalb blieb Achill an dieser einen Stelle verletzbar. Aphrodite soll der Sage nach seine Wunde mit Schafgarbe behandelt haben. Achill wiederum rettete mit einer Schafgarbe im Trojanischen Krieg den verletzten König Telephus. Eine ganz schön sagenträchtige Pflanze!

Die verschiedenen Volksnamen der Schafgarbe weisen auf ihre Heilwirkungen hin: Bauchwehkraut heißt es wegen seiner bekanntesten Eigenschaft. Die Bezeichnung Zimmermanns-, Josephs- oder Soldatenkraut erinnert an die blutstillende und wundheilende Wirkung. „Heil aller Schäden“ oder „Gotteshand“ sprechen für sich selbst. In der Mundart gibt es auch noch die nette Bezeichnung „Mausloaterl“. Die Blätter sehen wie eine kleine Leiter für Mäuse aus.

 

Heilwirkung

Die Schafgarbe gilt als wichtiges Frauenkraut. Innerlich deckt sie ein weites breites Spektrum für Bauch und Unterleib ab. Ein Tee wirkt entzündungswidrig, antiseptisch und entkrampfend. Du kannst ihn bei Verdauungsstörungen mit Appetitlosigkeit und Blähungen, aber auch bei Krampfadern, zur Blutreinigung trinken.
Bei Menstruationsbeschwerden stellst du dir am besten eine Teemischung aus Schafgarbe, Frauenmantel und Melisse zu gleichen Teilen zusammen. Wenn du den Geschmack magst, kannst du auch Kamille- und Rosenblüten dazugeben.

Eine Salbe aus Schafgarbe wirkt blutungsstillend und entzündungshemmend. Die Volksheilkunde setzt sie zur Wundbehandlung, bei Rheuma, Gicht, Blasenschwäche und Hämorrhoiden ein. Passt aber bitte auf: Wenn du Schafgarbe häufig verwendest, kann deine Lichtempfindlichkeit gesteigert sein.

Kulinarischer Einsatz  

Schafgarbenblätter kannst du das ganze Jahr über als Wildgewürz sammeln. Sie passen – fein geschnitten – gut zu Salaten, Quark, Kräuterbutter, Suppen und Soßen. Je später du erntest, desto bitterer ist das Kraut. Auch die Blüten sind natürlich essbar. Über Kartoffelgerichte gestreut oder in der Kräuterbutter machen sie sich recht gut.

Also, nichts wie raus auf Wiesen, Schotterhalden und Böschungen. Du findest die Schafgarbe überall, wo es trocken ist. Aber aufgepaßt, meide Gassirouten und befahrene Straßen. Zur Ernte verwendest du am besten ein Messer, weil die Stängel recht zäh sind.

 

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